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'''Weihnachten 1961 wurde dieses Lied/Gedicht von Kurt Schiel geschrieben. Durch die Trennung des Heimatlandes durch die Kommunisten, konnten viele Weißenfelser die mittlerweile in Westdeutschland lebten ihre Heimatstadt nicht wiedersehen. Wenn man es aufmerksam liest, sieht man, das einiges heute nicht mehr da ist. Vernichtet was einst lieb und teuer war durch das SED-Regime.'''

'''1.''' Ich möcht mein Weißenfels wiederseh´n<br>
ich möcht die alten Straßen geh´n,<br>
ich möchte Grüßen die lieben Bekannten,<br>
nicht nur die Gräber, den Vater, die Tanten.<br>

'''2.''' Zum Schusterjungen zieht es mich hin,<br>
strahlt er noch immer im heitern Sinn. <br>
Ich grüße ihn von der Freude Schar,<br>
die einstmal hier zu Hause war.<br>

'''3.''' Ach stünd ich noch einmal am Klingentor,<br>
ich stieg die alten Stufen empor,<br>
vom Klemmberg ich sehe über Stadt und Land,<br>
wie ist mir alles so wohlbekannt.<br>

'''4.''' Ich rief zurück historische Zahlen<br>
und würd die Schlacht bei Roßbach ausmalen,<br>
Ich ginge noch einmal am Bade entlang<br>
und würde verweilen auf stiller Bank.<br>

'''5.''' Da drüben das Fischerdörfchen im Licht,<br>
wer kennt unsere Stadt und dieses Bild nicht?<br>
Es leuchtet dem, der vom Bahnhof kam<br>
und jedem der einmal Abschied nahm.<br>

'''6.''' Den Angler am Ufer, ich will ihn nicht stören,<br>
ich will in die Vergangenheit hören,<br>
ich sehe die Kähne in die Schleuse einfahren,<br>
Flöße, als wir noch Kinder waren.<br>

'''7.''' Und als ich so träumte, erschienen mir wieder,<br>
in Burgwerbender Wein, in Goseck der Flieder.<br>
Ich find mich plötzlich im Ketzbachtal,<br>
wo ich gewander so manches mal.<br>

'''8.''' Dann folg ich der Saale in ihren Lauf,<br>
und stieg in Leißling den Berg hinauf,<br>
ich rief nach Freiheit von diesen Höhn,<br>
wann werden wir, Heimat, uns wiedersehen?<br>


[[Kategorie:Lieder und Gedichte]]