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'''Die Kreuzhohle bei Hohenmölsen''' Schon oft hatten die Leute erzählt, daß es in der Kreuzhohle zwischen Hohenmölsen und Zetzsch nicht geheuer sei. Nun aber hieß es, man habe dort einen Reiter ohne Kopf gesehen. Zuerst wußte man es von zwei Männern aus Hohenmölsen. Die waren an einem dunklen Herbstabend atemlos und kreideweiß heimgekommen. Sie waren so in Angst gejagt, daß sie sogar von ihrem schlimmen Vorhaben, in einem Garten nahe der Hohle Äpfel zu stehlen, erzählten. „Wir hatten“, berichtete der eine, einen Sack schon voll und wollten eben zum nächsten Baum gehen, als wir plötzlich durch die Hohle einen schwarzen Ritter kommen sahen. Wir drückten uns nieder zur Erde. Doch, o Schreck! Wie die Gestalt näher kam, sahen wir, daß es ein Reiter ohne Kopf war. Ja, ganz deutlich sahen wir es. Langsam ritt die unheimliche Gestalt durch die Hohle. Nur ein großes, schwarzes Kreuz ragte über die Schulter.“ – Ja“, fuhr nun der andere fort, „mein Lebtag hol’ ich nicht wieder Äpfel in einem fremden Garten. Wir sind gelaufen, was wir nur konnten, den Sack ließen wir einfach stehen.“ Wirklich fand der Gartenbesitzer auch am nächsten Tage den Sack mit dem Äpfeln in seinem Garten. Ein paar Tage später wollten dann zwei Zetzscher Bauern, die an einem stürmischen Abend von Hohenmölsen kamen, den Reiter ohne Kopf bemerkt haben. Immer und immer wieder wurde in den nächsten Jahren davon berichtet. Die Gärten und Felder dort an der Hohle waren seit dieser Zeit vor Feld- und Gartendieben sicher, denn jedermann fürchtete, in dieser schlimmen Gegend dem unheimlichen Reiter zu begegnen. == Quelle == [[Das Sagenbüchlein des Kreises Weißenfels (1937)]] von [[Alfred Nier]] [[Kategorie:Sagen und Legenden]]

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