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'''Caspar Voigt schenkt den Plennschützern einen neuen Friedhof'''

Das Gelände an der Plennschützer Kirche ist sehr feucht. Kaum einen Spatenstich tief kommt schon das Grundwasser hervorgequollen. Deshalb wurden schon vor vielen Jahrzehnten die toten nicht mehr hier, sondern am Bauernberg begraben. Und das kam so: Nach der Reformation wohnt in Plennschütz ein Bauer, der hieß Caspar Voigt. Das war ein wohlhabender Mann. Haus und Hof war in Ordnung, es fehlte an nichts. Der Bauer hatte nur einen Sohn, den liebte er über alles. Der sollte einst nach ihm als ein rechter Bauer das große Bauerngut regieren. Aber es kam doch anders. Einmal holte man in der Göhle , die nach Naumburg zu lag, Holz. Es war in den ersten Wochen des Jahren 1573. Erst war es viele Tage lang kalt gewesen, und man hatte im Walde Holz geschlagen. Dann kam Westwind und der brachte Tauwetter mit. Deshalb wollte man noch schnell das Holz heimfahren, ehe die Wege unfahrbar wurden. Der Holzwagen holperte über den aufgefahrenen Weg. Da die Pferde lange im Stall gestanden hatten, waren sie sehr unruhig. Der junge Voigt führte sie deshalb am Kopfe. In der Markhohle aber gingen sie ihm durch. Er stürzte und wurde von dem schweren Wagen überfahren, so daß er kurze Zeit danach starb. Das war ein harter Schlag für den alten Bauer. Als die Nachbarn nun im Kirchgarten das Grab schaufelten, kamen sie schon beim ersten Spatenstich auf Wasser. Es war unmöglich weiter zu graben. Man schickte zum Bauer. Als der das schlammige Loch sah, sprach er: „Nein, hier soll mein Sohn nicht liegen. Draußen am Bauernberg will ich einen neuen Friedhof schaffen. Dort soll mein Junge begraben werden.“ So hat man in Plennschütz schon damals den Friedhof außerhalb des Dorfes angelegt. 
Als dann im Sommer um den neuen Friedhof einen Mauer gebaut wurde, hat man auch einen Stein in die Mauer gesetzt, auf dem zu lesen ist: „Caspar Voigt 1573“

== Quelle ==
[[Das Sagenbüchlein des Kreises Weißenfels (1937)]] von [[Alfred Nier]]

[[Kategorie:Sagen und Legenden]]