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Das Gelbe Huhn von Keutschen
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'''Das Gelbe Huhn von Keutschen''' In Keutschen ging einmal vor langer Zeit eine Bauersfrau in der Abenddämmerung vom Acker heim. Man hatte schon Feierabend geläutet, und der Abenddunst lag auf den Feldern. Da bemerkte sie auf einem Acker in einer Furche ein schönes, gelbes Huhn, das ganz still dort saß. Auch als die Frau neugierig näher kam, blieb es still sitzen. „Ei“, dachte die Frau, „das Huhn ist gewiß krank. Vielleicht erholt es sich daheim.“ Sie bereitete deshalb geschwind ihr Kopftuch über das Tier, das dabei ganz ruhig blieb und keinen Laut von sich gab und setzte es in den Korb. Daheim wurde in der Küche am warmen Ofen ein ruhiges Plätzchen für das Tier zurecht gemacht. Am nächsten Morgen schaute die Frau sogleich nach ihrem Huhn. Wie aber staunte sie, als sie bemerkte, daß es anstatt Eies ein Häufchen glänzender Goldstücke gelegt hatte. Die Bauersfrau rief ihren Mann. Auch der schüttelte verwundert den Kopf. Es war wirklich pures Gold. Das Huhn blieb während des ganzen Tages in der Küche sitzen. Es aß nur wenig von den hingeworfenen Körnern, man bemerkte das Tier kaum. Am nächsten Morgen jedoch hatte es wieder ein Häufchen Gold gelegt. So ging es noch mehrere Tage lang. Da wurde es dem Bauer angst und graus. Das ging nicht mit rechten Dingen zu. „Es ist Teufelsgeld“ meinte er, „und bringt keinen Segen.“ Und deshalb ließ er nicht locker und bestand darauf, daß seine Frau das unheimliche Tier wieder aus dem Hause schaffe. Die wollte freilich erst nicht, denn sie meinte, durch das Huhn zu ungeheuren Reichtum kommen zu können. Draußen auf dem Acker, wo sie es gefangen hatte, setzte sie es dann wieder in die Furche. Schon früh am Morgen wurde die Bäuerin am nächsten Tage munter. Die Neugier plagte sie. Sie wollte wissen, ob das Huhn wieder Gold gelegt hatte. Ja, wirklich! Das Huhn saß noch immer dort und auch ein Häuschen Goldstücke lag wieder daneben. Wie lange mag das wohl so gehen? Sie fütterte das Wundertier mit einigen Körnern. Am Abend saß es noch in der Furche. Am nächsten Morgen war das Huhn verschwunden. Man hat es nicht wiedergesehen. == Quelle == [[Das Sagenbüchlein des Kreises Weißenfels (1937)]] von [[Alfred Nier]] [[Kategorie:Sagen und Legenden]]
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