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'''Der Burghügel bei Teuchern'''

Zwischen Teuchern und Deuben liegt der Burghügel. Er gehörte lange, lange Zeit zum Rittergut Teuchern. Einst wollte man diesen Hügel abtragen, um dadurch besser Felder zu bekommen. An dem Tage nun, an dem man mit den Erdarbeiten begann, starb auf der nahe dem Hügel liegenden Weide ein Stück Vieh, ohne daß man dem Tiere vorher etwas angemerkt hatte. Am zweiten Tage der Abtragung des Hügels verendete wieder ein Rind der Herde, das eben noch ganz gesund gewesen war. Am nächsten Tage wiederholte sich das sonderbare Zusammentreffen. Da meinte der Hirt, die Zwerge und Schwarzelfen, die nach altem Glauben in dem Hügel wohnten, bringen das Vieh um. Sie rächten sich an dem Gutsherrn, der durch die Abtragung des Hügels ihre Wohnung zerstören läßt und tötet die Rinder. Als der Gutsherr von den Reden seines Hirten hörte, lachte er darüber. Er ließ am nächsten Tage ruhig Weitergraben, doch wieder starb ganz plötzlich ein bisher ganz gesundes Rind. „Das ist irgend eine uns noch unbekannte Viehseuche“, sagte der Gutsherr, „sicher werden in den Tagen noch mehr Tiere sterben, obwohl ich das Graben am Hügel einige Zeit einstellen lasse.“ Doch siehe! Als die Arbeit am Hügel ruhte, verendete kein Tier, alle blieben gesund. „Das ist nur Zufall“, sagte der Gutsherr „Morgen wird wieder mit der Abtragung des Hügels begonnen werden.“ Es geschah, aber am selben Tage stellte sich auch das Viehsterben wieder ein. Da wurde dem Rittergutsherrn unheimlich und er befahl, das Einebnen des Hügels zu lassen.

== Quelle ==
[[Das Sagenbüchlein des Kreises Weißenfels (1937)]] von [[Alfred Nier]]

[[Kategorie:Sagen und Legenden]]