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Der Schimmelborn bei Keutschen
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'''Der Schimmelborn''' Im Dreißigjährigen Kriege, besonders in den Jahren nach der Schlacht bei Lützen, hatte unsere Heimat viel unter allerlei Kriegsnöten zu leiden. Nicht nur, daß den Bewohnern der Dörfer Vieh und Ernte geraubt und Stall und Haus niedergebrannt wurde, auch ihr Leben war nie vor dem rauhen Kriegsvolk sicher. Manchmal zeigte sich wochenlang kein Soldat. Dann atmete der Bauersmann auf und ging seiner Arbeit nach. Damals hütete einmal eine Bauerstochter aus Zembschen auf einem Brachfelde in der Nähe des Dorfes die Schafe ihres Vaters. Als sie am Abend mit den Tieren auf dem Heimweg war, hörte sie hinter sich den Hufschlag eines Pferdes. Wie erschrak aber das Mädel, als sie auf einem Schimmel einen Wallensteinschen Reiter erblickte, der schnell näher und näher kam. Sie ahnte wohl, daß der Soldat nichts Gutes im Sinne hatte, aber was tun? Der Weg führte hier an den Rippachwiesen entlang, die in der Mitte mit dichtem Gebüsch bestanden und sehr sumpfig waren. Ein schmaler Weg führte hinüber in das Buschwerk. Schnell entschlossen ließ das Mädchen die Schafe im Stich und eilte dem Gebüsch zu. Der Reiter war darüber ärgerlich, denn er sah seine Beute davonlaufen, und um das Mädel trotzdem noch fangen zu können, jagte er fluchend auf seinem Schimmel den Abhang hinunter und quer über die Wiese. Doch gerade an dieser Stelle waren eine Quelle und die Wiese voll Morast. Das Pferd sank in den Sumpf ein, der Soldat wurde aus dem Sattel geschleudert, und Schimmel und Reiter versanken trotz aller Gegenwehr immer mehr in dem Sumpf, bis sie von dem Moor verschlungen wurden. Das Mädchen war gerettet, und die Dorfbewohner nannten seit jener Zeit die Quelle den Schimmelborn. Heute fließt er schon lange nicht mehr. Wenn man früher das Wasser dieser Quelle aufrührte, so quoll schlammig weiße Erde empor. Da erzählte man, das seien die weißen Haare des Schimmels. == Quelle == [[Das Sagenbüchlein des Kreises Weißenfels (1937)]] von [[Alfred Nier]] [[Kategorie:Sagen und Legenden]]
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