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'''Der Rittergutsbesitzer von Pauscha'''

Vor langer, langer Zeit hatte man einmal auf dem Feldern des Rittergutes Pauscha eine große Mißernte. Seit Monaten hatte es nicht geregnet, dazu schien die Sonne Tag für Tag vom blauen Himmel auf die verlegte Flur. Als man das Korn schnitt, kam der Gutsherr hinaus aufs Feld geritten. Als man das Korn schnitt, kam der Gutsherr hinaus aufs Feld geritten. Aber er blieb nicht lange dort. Im Ärger ergrimmte sein Herz, zornig schlug er auf sein Pferd ein und ritt heim. Dort nahm er zugleich das Gewehr von der Wand und trat damit auf den Hof mitten unter die Hofarbeiter. „Verflucht bist du, Sonne! Du hast unsere Feldfrüchte verdorrt!“ rief er in seinem Zorn, nahm das Gewehr hoch, zielte und schoß nach der Sonne. Entsetzten ergriff alle, die Zeugen dieses Frevels waren.
Wenige Tage später stürzte der Gutsherr vom Pferde und brach das Genick. Da hieß es überall, sein schneller Tod wäre die Strafe für jene Freveltat. Auch im Grabe fand er nun keine Ruhe. Endlich soll sich seine Seele in einen Baum geflüchtet haben. Als dieser Baum alt war, mußte er gefällt werden. Der Tischler verarbeitete das Holz zu Möbel und Hausgeräten. Aber in allen Häusern, in denen solche Möbel standen, fing es bald an zu spuken. Die Möbel und Geräte aus dem Holz dieses Baumes fingen an, sich in der Nacht zu bewegen. Manche stürzten mit lautem Gepolter die Treppe hinunter. Großer Schrecken erfaßte alle Bewohner. Doch was man auch anstellte, der Spuk hörte nicht auf. Endlich holte man den Scharfrichter. Der errichtete von diesen Möbelstücken einen großen Scheiterhaufen und verbrannte darauf zwei schwarze Böcke. Nun endlich war der Spuk gebannt.

== Quelle ==
[[Das Sagenbüchlein des Kreises Weißenfels (1937)]] von [[Alfred Nier]]

[[Kategorie:Sagen und Legenden]]