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Die Glocke in der Saumuhle
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'''Die Saumuhle bei Hohenmölsen''' Nach der Zerstörung der Stadt Hohenmölsen im Jahre 1080 waren die Einwohner obdachlos, das Vieh aber lief frei in der Gegend umher und suchte in den Wäldern Unterkunft und Schutz. Östlich der Stadt war ein Morast. In diesem wühlte tagelang eine große starke Sau und stieß dabei auf eine im Morast versunkene, große, schöne Glocke, die sie zum großen Teil mit ihrem Rüssel freilegte. Die Mölser freuten sich über diesen Fund und wollten die Glocke aus dem Sumpf herausziehen. Aber alle in dem Städtchen noch vorhandenen Pferde waren nicht in der Lage, die Glocke von der Stelle zu bringen. Man bat um Vorspannpferde in Saucha, Zembschen und Zetzsch. Aber auch das half nicht, die Glocke war nicht von der Stelle zu bewegen. Endlich kamen die Grunauer mit zwanzig starken Pferden. Kaum jedoch hatte man zwei von diesen vor die Glocke gespannt, so ließ die Sau, die nicht von der Glocke gewichen war, ein lautes und wildes Gegrunze hören. Da scheuten die beiden Pferde, sie zogen an und fort ging es mit der Glocke, ohne Wagen, über den Berg und Tal. Erst vor der Grunauer Kirche standen sie still. Die Grunauer hingen die Glocke auf ihren Kirchturm. Als sie dann zum ersten Male geläutet wurde, da wollten man ganz deutlich die Worte: „Sau=wühl, Sau=wühl!“ in ihrem Geläut gehört haben. Die Sau hat niemand wieder gesehen. In Hohenmölsen aber hieß jener Morast, der bis in die Gegenwart als kleiner Teich bestanden hat, die Saumuhle. == Quelle == [[Das Sagenbüchlein des Kreises Weißenfels (1937)]] von [[Alfred Nier]] [[Kategorie:Sagen und Legenden]] [[Kategorie: Hohenmölsen]]
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