175 Jahrfeier der Schlacht bei Roßbach

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Die 175-Jahrfeier der Schlacht bei Roßbach fand am 9. September 1932 auf dem Gelände des Roßbacher Schlachtdenkmals statt. Eintritt für die  Veranstaltung war 50 Pfennig. Insgesamt waren 12.000 Besucher gekommen. An der Parade nahmen über 6.000 Menschen mit 250 Fahnen teil. Leider wurde die Feier durch schlechtes Wetter beeinträchtigt. Was den Erfolg aber nicht groß minderte.
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Die 175-Jahrfeier der Schlacht bei Roßbach fand am 18. September 1932 auf dem Gelände des Roßbacher Schlachtdenkmals statt. Eintritt für die  Veranstaltung war 50 Pfennig. Insgesamt waren 12.000 Besucher gekommen. An der Parade nahmen über 6.000 Menschen mit 250 Fahnen teil. Leider wurde die Feier durch schlechtes Wetter beeinträchtigt. Was den Erfolg aber nicht groß minderte.
== Vormittag ==
== Vormittag ==
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[[Datei:175feierrossbach2.jpg|miniatur|Zeitungsanzeige zur 175 JAhrfeier im Weißenfelser Tageblatt]]
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[[Datei:175feierrossbach2.jpg|miniatur|Zeitungsanzeige zur 175 Jahrfeier im Weißenfelser Tageblatt]]
Schon in den frühen Vormittagsstunden setzte ein lebhafter Verkehr zum Schlachtfeld ein. Überall sammelten sich die Vereine zur Teilnahme an der Feier, zu Fuß, mit Rädern und Autos machten sich die Zuschauer auf und gegen Mittag gab es eine kleine Völkerwanderung zum Janushügel. Reichardtswerben, Roßbach, Großkayna glichen Heerlagern, da sich dort die Massen der Vereine sammelten. Punkt 12 Uhr setzten sich von den drei Orten unter Böllerschüssen und Glockenläuten drei lange Schlangen zum Denkmal in Bewegung. Gegen 12:30 Uhr traf die Spitze der Vereine unter klingendem Spiel der uniformierten Bergkapelle am Denkmal ein.  Um die erhöhte Bühne an der Westseite des Denkmals herum wurde Aufstellung genommen, während sich die Zuschauer dahinter Gruppierten. Vor der Bühne, die von Fahnen eingerahmt wurde, nahmen die Ehrengäste Platz. Unterdessen zogen schwarze Wolken herauf, der Wind hatte sich zum Sturm entwickelt und jagte den Staub in dichten Wolken auf; man konnte meinen, Granaten schlügen ein und wirbelten die Erde in die Luft. Gerade als die Aufstellung beendet war und die Feier beginnen sollte, legte sich um 13:15 Uhr der Sturm, dafür ging aber ein immer stärker werdender Regen nieder, der bald alles durchnäßte.  
Schon in den frühen Vormittagsstunden setzte ein lebhafter Verkehr zum Schlachtfeld ein. Überall sammelten sich die Vereine zur Teilnahme an der Feier, zu Fuß, mit Rädern und Autos machten sich die Zuschauer auf und gegen Mittag gab es eine kleine Völkerwanderung zum Janushügel. Reichardtswerben, Roßbach, Großkayna glichen Heerlagern, da sich dort die Massen der Vereine sammelten. Punkt 12 Uhr setzten sich von den drei Orten unter Böllerschüssen und Glockenläuten drei lange Schlangen zum Denkmal in Bewegung. Gegen 12:30 Uhr traf die Spitze der Vereine unter klingendem Spiel der uniformierten Bergkapelle am Denkmal ein.  Um die erhöhte Bühne an der Westseite des Denkmals herum wurde Aufstellung genommen, während sich die Zuschauer dahinter Gruppierten. Vor der Bühne, die von Fahnen eingerahmt wurde, nahmen die Ehrengäste Platz. Unterdessen zogen schwarze Wolken herauf, der Wind hatte sich zum Sturm entwickelt und jagte den Staub in dichten Wolken auf; man konnte meinen, Granaten schlügen ein und wirbelten die Erde in die Luft. Gerade als die Aufstellung beendet war und die Feier beginnen sollte, legte sich um 13:15 Uhr der Sturm, dafür ging aber ein immer stärker werdender Regen nieder, der bald alles durchnäßte.  
== Feldgottesdienst und Gefallenenehrung ==
== Feldgottesdienst und Gefallenenehrung ==
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Superintendent Müller aus Mücheln bestieg die Kanzel auf der Bühne und nach einem Eingangslied, Schriftwort und Gebet und einem weiteren Lied hielt er eine eindrucksvolle Predigt, in der er folgendes Ausführte:
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[[Datei:175feierrossbach3.jpg|miniatur|Erinnerungs Ansichtskarte zur 175 Jahrfeier]]Superintendent Müller aus Mücheln bestieg die Kanzel auf der Bühne und nach einem Eingangslied, Schriftwort und Gebet und einem weiteren Lied hielt er eine eindrucksvolle Predigt, in der er folgendes Ausführte:
''"Gottes Befehl an die deutschen Männer lautet: seid männlich und stark und stehet im Glauben! Der deutsche Mann ist von  zwei Gefahren umlauert, vom Spießertum und vom Weltbürgertum. Aus dieser Verkrampfung muß er sich lösen durch Wachsamkeit im Glauben. Zwar sind die deutschen Männer heute wach gerüttelt, aber es fragt sich, wozu, was sie in Bewegung setzt. In erster Linie sind es wirtschaftliche und politische Fragen mit der Gefahr, alles durch die Wirtschaft oder durch die Parteibrille anzusehen und nicht zu merken, daß dahinter lebendige Glaubenskräfte liegen. Es ist eine Lüge, wenn man glaubt, die Menschen könnten ohne Glauben leben, denn hinter jeder Partei, hinter jedem Programm, hinter jeder Parole steht ein Glaube. Schwindet der Glaube, so schwindet auch daß, was man auf diesen Glauben gesetzt hat. Es kommt darauf an, daß die deutschen Männer sich besinnen auf den Inhalt rechten Glaubens, der Christus heißt. Neutralität in Glaubensdingen istz ein Unding, Gleichgültigkeit in Glaubensfragen ist heute eine Sünde wider das Volk. Ein Volk, Glaubensfragen nicht ernst nimmt, wird auch von anderen Völkern nicht ernst genommen. Wenn das Christentum wieder die Achse des Staatslebens werden soll, wie es Reichskanzler von Papen betont hat, muß jeder deutsche Staatsbürger Mut finden, sich zum Christentum zu bekennen. Aus rechtem Christenglauben wächst echte Männlichkeit, es gibt nichts Männlicheres, als den christlichen Glauben an Gott. Daß unsere Zeit so unmännlich und würdelos ist, ist nur eine Folge der Abkehr vom Christenglauben."''
''"Gottes Befehl an die deutschen Männer lautet: seid männlich und stark und stehet im Glauben! Der deutsche Mann ist von  zwei Gefahren umlauert, vom Spießertum und vom Weltbürgertum. Aus dieser Verkrampfung muß er sich lösen durch Wachsamkeit im Glauben. Zwar sind die deutschen Männer heute wach gerüttelt, aber es fragt sich, wozu, was sie in Bewegung setzt. In erster Linie sind es wirtschaftliche und politische Fragen mit der Gefahr, alles durch die Wirtschaft oder durch die Parteibrille anzusehen und nicht zu merken, daß dahinter lebendige Glaubenskräfte liegen. Es ist eine Lüge, wenn man glaubt, die Menschen könnten ohne Glauben leben, denn hinter jeder Partei, hinter jedem Programm, hinter jeder Parole steht ein Glaube. Schwindet der Glaube, so schwindet auch daß, was man auf diesen Glauben gesetzt hat. Es kommt darauf an, daß die deutschen Männer sich besinnen auf den Inhalt rechten Glaubens, der Christus heißt. Neutralität in Glaubensdingen istz ein Unding, Gleichgültigkeit in Glaubensfragen ist heute eine Sünde wider das Volk. Ein Volk, Glaubensfragen nicht ernst nimmt, wird auch von anderen Völkern nicht ernst genommen. Wenn das Christentum wieder die Achse des Staatslebens werden soll, wie es Reichskanzler von Papen betont hat, muß jeder deutsche Staatsbürger Mut finden, sich zum Christentum zu bekennen. Aus rechtem Christenglauben wächst echte Männlichkeit, es gibt nichts Männlicheres, als den christlichen Glauben an Gott. Daß unsere Zeit so unmännlich und würdelos ist, ist nur eine Folge der Abkehr vom Christenglauben."''
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== Begrüßung ==
== Begrüßung ==
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Der Vorsitzende des Kreiskriegerverbandes Querfurt, Dr. Weiß, dankte dann allen für ihr zahlreiches Erscheinen.  Sein erstes Gedenken galt dem Reichspräsidenten von Hindenburg mit dem Wunsche, daß ihm die gütige Vorsehung noch lange Kraft erhalten möge, seine Entscheidungen zum Wohl unseres schwergeprüften Vaterlandes treffen zu können. Als Vertreter des Reichspräsidenten begrüßte Dr. Weiß Oberst v. Jagow aus Magdeburg. Für die Unterstützung des Reichswehrministers und seines Ministeriums dankte er dem Vertreter des Reichswehrministers, Oberstleutnant Friederici. Ergebungsvollste Grüße entbot er Seiner Majestät dem Kaiser und König, dem es durch ein bitteres Geschick versagt sei, an diese historische Stätte zu kommen, wo sein großer Vorfahr einen der herrlichsten Siege der preußischen Geschichte erfocht. Dem Beauftragten Seiner Majestät, General a la suite Graf Finck von Finckenstein gelte herzlichster Willkommensgruß. Ferner dankte der Redner dem Regierungspräsidenten in Merseburg für seine Förderung der Veranstaltung, ebenso dessen Vertretern, Landrat Zimmermann aus Weißenfels, dem Landrat Dr. Wandersleb aus Querfurt. Den zahlreichen Vertretern der Stadt und Landgemeinden galt der Gruß und Dank für alle Hilfe, sowie Vertretern von Bergbau, Landwirtschaft und Industrie.  Er begrüßte ferner die Vertreter des alten Heeres und der Marine, die Kameraden vom Stahlhelm und die Mitglieder des Luisenbundes. Begeistert empfangen seien die Kameraden vom Reichswehrinfanterieregiment 15 aus Weimar und Eisenach als Hüter und Träger des deutschen Wehrwillens. Der Redner brachte dann noch ein Begrüßungstelegramm der Seydlitzer zur Verlesung. Mit den Deutschlandlied klang die Begrüßungsansprache aus.
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[[Datei:175feierrossbach1.jpg|miniatur|Erinnerungs Ansichtskarte zur 175 Jahrfeier]]Der Vorsitzende des Kreiskriegerverbandes Querfurt, Dr. Weiß, dankte dann allen für ihr zahlreiches Erscheinen.  Sein erstes Gedenken galt dem Reichspräsidenten von Hindenburg mit dem Wunsche, daß ihm die gütige Vorsehung noch lange Kraft erhalten möge, seine Entscheidungen zum Wohl unseres schwergeprüften Vaterlandes treffen zu können. Als Vertreter des Reichspräsidenten begrüßte Dr. Weiß Oberst v. Jagow aus Magdeburg. Für die Unterstützung des Reichswehrministers und seines Ministeriums dankte er dem Vertreter des Reichswehrministers, Oberstleutnant Friederici. Ergebungsvollste Grüße entbot er Seiner Majestät dem Kaiser und König, dem es durch ein bitteres Geschick versagt sei, an diese historische Stätte zu kommen, wo sein großer Vorfahr einen der herrlichsten Siege der preußischen Geschichte erfocht. Dem Beauftragten Seiner Majestät, General a la suite Graf Finck von Finckenstein gelte herzlichster Willkommensgruß. Ferner dankte der Redner dem Regierungspräsidenten in Merseburg für seine Förderung der Veranstaltung, ebenso dessen Vertretern, Landrat Zimmermann aus Weißenfels, dem Landrat Dr. Wandersleb aus Querfurt. Den zahlreichen Vertretern der Stadt und Landgemeinden galt der Gruß und Dank für alle Hilfe, sowie Vertretern von Bergbau, Landwirtschaft und Industrie.  Er begrüßte ferner die Vertreter des alten Heeres und der Marine, die Kameraden vom Stahlhelm und die Mitglieder des Luisenbundes. Begeistert empfangen seien die Kameraden vom Reichswehrinfanterieregiment 15 aus Weimar und Eisenach als Hüter und Träger des deutschen Wehrwillens. Der Redner brachte dann noch ein Begrüßungstelegramm der Seydlitzer zur Verlesung. Mit den Deutschlandlied klang die Begrüßungsansprache aus.
Als Vertreter des ehemaligen Kaisers betrat nun General Graf Finck von Finckenstein die Kanzel zu folgender Ansprache:
Als Vertreter des ehemaligen Kaisers betrat nun General Graf Finck von Finckenstein die Kanzel zu folgender Ansprache:

Aktuelle Version vom 17:11, 21. Mär. 2015

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