Kaiser Wilhelm Denkmal (Weißenfels)
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- | [[ | + | [[Datei:Kaiserwilhelmdenkmal.jpg|miniatur|Kaiser Wilhelm Denkmal]] |
+ | Das Kaiser Wilhelm Denkmal war eine Schöpfung des Bildhauers Ernst Wenck aus Berlin, und wurde enthüllt am 18. August 1900. Der Grundstein wurde am [[22. März]] 1897 mit einen großes Volksfest an dem sich alle Vereine der Stadt und viele Weißenfelser beteiligten auf den [[Marktplatz]] gelegt. | ||
== Spenden == | == Spenden == | ||
- | + | [[Datei:Weissenfels grundsteinlegung kaiser denkmal 1897-03-22.jpg|miniatur|Grundsteinlegung am 22. März 1897]] | |
- | [[ | + | Aber woher sollte das Geld kommen? Es wurde eine große Sammelaktion ins Leben gerufen. Die Bevölkerung beteiligte sich begeisternd. Jeder spendete wie er konnte. So das Spenden von 1 Mark bis mehrere hundert getätigt wurden. Zum Schluß hatten die Weißenfelser über 60.000 Mark zusammen. |
== Enthüllung == | == Enthüllung == | ||
- | [[ | + | [[Datei:Reliefkaiserwilhelmdenkmal1.jpg|miniatur|Relief 1]] |
+ | Ein Telegramm wurde an den Kaiser nach Berlin gesandt. Er selbst schickte seinen Vertreter Prinz Friedrich Heinrich. Der am [[18. August]] 1900 mit seinen Leuten auf den Weissenfelser Bahnhof ankam. Alle Straßen waren in den Farben des Vaterlandes geschmückt. Die Menschen standen eng an den Straßen. Die Glocken läuteten pünktlich 11:30 Uhr. Und Das Denkmal wurde unter Hochrufen auf das Vaterland und den Kaiser enthüllt. Ein Chor spielte das Lied „An Kaiser Wilhelm den Großen“. | ||
== Vernichtung des Denkmals == | == Vernichtung des Denkmals == | ||
- | [[ | + | [[Datei:Reliefkaiserwilhelmdenkmal2.jpg|miniatur|Relief 2]] |
+ | Am [[8. März]] 1945 wurde das Denkmal vernichtet. Als ein Russischer Komandant, der das Denkmal erhalten wollt versetzt wurde, nutzten das SED Leute (heute PDS, die linken). Der neue Komandant stimmte den Plänen zu. „Jugendbrigaden“ rissen das Denkmal zu Boden und es wurde durch die Strassen in die Eisengießerei gezogen. Die Örtliche Zeitung „[[Freiheit]]“ feierte dies auch noch: | ||
Plumps, da liegt er (Freiheit, 9. März 1949) | Plumps, da liegt er (Freiheit, 9. März 1949) | ||
"Spät fällt er - doch er fällt!" könnte man frei nach Schiller sagen. Wer fällt? - Da ist er schon gefallen! Der Vollbartrauschende, Säbelklirrende, Hufklappernde Ex-Kaiser Wilhelm auf dem Marktplatze zu Weißenfels. "Der Große", wie metallisch-verrostet uns ein garantiert geschmacklos verziertes Schild am Sockel seines gewaltigen Standbildes einreden will. Nun ist der Große klein geworden. Ganz klein. Und hat den bronzenen Kopf verloren, sein Streitroß den stolzen Schweif. Durch das entstandene Loch am kaiserlichen Hals enthüllt sich sein Inneres. Das ist hohl. Hohl wie sein ganzes Staatssystem und sein preußisch-militaristisches Heldentum. Und wie er da mit einemmal mitten unter das Volk geraten ist, wird ihm angst und bange. Er hat sich ja schon immer nicht mehr recht wohl gefühlt in der neuen frischen Luft, die ihm seit einiger Zeit so unangenehm scharf um die kaiserliche Nase wehte. Aber starr und steif, hoch aufgereckt, hatte er das Kaiserreich seines Nachfolgers, eine so genannte Demokratie und auch die "glorreichen tausend Heldenjahre" überdauert. Bis dann so ein Arbeiter im blauen Schlosseranzug -Kaiser Wilhelm geruht, sich allerhöchst noch einmal vor Entsetzen zu schütteln - ohne jede Furcht, aber um so konsequenter, mit einem ganz und gar unromantischen Schneidbrenner die Beine seines Rosses durchbrennt. Worauf er kraft seiner Schwere zu Boden plumpst. Wie gesagt, reichlich spät. Mehr als drei Jahre hätte er dazu Zeit gehabt. So geschah es erst zum Internationalen Frauentag im Jahre 1949. Als eine Kampfansage gegen die Reaktion und damit gegen den Krieg, dessen berufenster Vertreter auch dieser "tapfere Preuße" gewesen ist. Jawohl, gewesen - auch als Denkmal in Weißenfels. Und wir weinen ihm keine Träne nach. | "Spät fällt er - doch er fällt!" könnte man frei nach Schiller sagen. Wer fällt? - Da ist er schon gefallen! Der Vollbartrauschende, Säbelklirrende, Hufklappernde Ex-Kaiser Wilhelm auf dem Marktplatze zu Weißenfels. "Der Große", wie metallisch-verrostet uns ein garantiert geschmacklos verziertes Schild am Sockel seines gewaltigen Standbildes einreden will. Nun ist der Große klein geworden. Ganz klein. Und hat den bronzenen Kopf verloren, sein Streitroß den stolzen Schweif. Durch das entstandene Loch am kaiserlichen Hals enthüllt sich sein Inneres. Das ist hohl. Hohl wie sein ganzes Staatssystem und sein preußisch-militaristisches Heldentum. Und wie er da mit einemmal mitten unter das Volk geraten ist, wird ihm angst und bange. Er hat sich ja schon immer nicht mehr recht wohl gefühlt in der neuen frischen Luft, die ihm seit einiger Zeit so unangenehm scharf um die kaiserliche Nase wehte. Aber starr und steif, hoch aufgereckt, hatte er das Kaiserreich seines Nachfolgers, eine so genannte Demokratie und auch die "glorreichen tausend Heldenjahre" überdauert. Bis dann so ein Arbeiter im blauen Schlosseranzug -Kaiser Wilhelm geruht, sich allerhöchst noch einmal vor Entsetzen zu schütteln - ohne jede Furcht, aber um so konsequenter, mit einem ganz und gar unromantischen Schneidbrenner die Beine seines Rosses durchbrennt. Worauf er kraft seiner Schwere zu Boden plumpst. Wie gesagt, reichlich spät. Mehr als drei Jahre hätte er dazu Zeit gehabt. So geschah es erst zum Internationalen Frauentag im Jahre 1949. Als eine Kampfansage gegen die Reaktion und damit gegen den Krieg, dessen berufenster Vertreter auch dieser "tapfere Preuße" gewesen ist. Jawohl, gewesen - auch als Denkmal in Weißenfels. Und wir weinen ihm keine Träne nach. |