Kaiser Wilhelm Denkmal (Weißenfels)
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Am [[8. März]] 1949 wurde das Denkmal vernichtet. Als ein Russischer Komandant, der das Denkmal erhalten wollt versetzt wurde, nutzten das SED Leute (heute PDS, die linken). Der neue Komandant stimmte den Plänen zu. „Jugendbrigaden“ rissen das Denkmal zu Boden und es wurde durch die Strassen in die Eisengießerei gezogen. Die Örtliche Zeitung „[[Freiheit]]“ feierte dies auch noch: | Am [[8. März]] 1949 wurde das Denkmal vernichtet. Als ein Russischer Komandant, der das Denkmal erhalten wollt versetzt wurde, nutzten das SED Leute (heute PDS, die linken). Der neue Komandant stimmte den Plänen zu. „Jugendbrigaden“ rissen das Denkmal zu Boden und es wurde durch die Strassen in die Eisengießerei gezogen. Die Örtliche Zeitung „[[Freiheit]]“ feierte dies auch noch: | ||
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''"Spät fällt er - doch er fällt!" könnte man frei nach Schiller sagen. Wer fällt? - Da ist er schon gefallen! Der Vollbartrauschende, Säbelklirrende, Hufklappernde Ex-Kaiser Wilhelm auf dem Marktplatze zu Weißenfels. "Der Große", wie metallisch-verrostet uns ein garantiert geschmacklos verziertes Schild am Sockel seines gewaltigen Standbildes einreden will. Nun ist der Große klein geworden. Ganz klein. Und hat den bronzenen Kopf verloren, sein Streitroß den stolzen Schweif. Durch das entstandene Loch am kaiserlichen Hals enthüllt sich sein Inneres. Das ist hohl. Hohl wie sein ganzes Staatssystem und sein preußisch-militaristisches Heldentum. Und wie er da mit einemmal mitten unter das Volk geraten ist, wird ihm angst und bange. Er hat sich ja schon immer nicht mehr recht wohl gefühlt in der neuen frischen Luft, die ihm seit einiger Zeit so unangenehm scharf um die kaiserliche Nase wehte. Aber starr und steif, hoch aufgereckt, hatte er das Kaiserreich seines Nachfolgers, eine so genannte Demokratie und auch die "glorreichen tausend Heldenjahre" überdauert. Bis dann so ein Arbeiter im blauen Schlosseranzug -Kaiser Wilhelm geruht, sich allerhöchst noch einmal vor Entsetzen zu schütteln - ohne jede Furcht, aber um so konsequenter, mit einem ganz und gar unromantischen Schneidbrenner die Beine seines Rosses durchbrennt. Worauf er kraft seiner Schwere zu Boden plumpst. Wie gesagt, reichlich spät. Mehr als drei Jahre hätte er dazu Zeit gehabt. So geschah es erst zum Internationalen Frauentag im Jahre 1949. Als eine Kampfansage gegen die Reaktion und damit gegen den Krieg, dessen berufenster Vertreter auch dieser "tapfere Preuße" gewesen ist. Jawohl, gewesen - auch als Denkmal in Weißenfels. Und wir weinen ihm keine Träne nach.'' | ''"Spät fällt er - doch er fällt!" könnte man frei nach Schiller sagen. Wer fällt? - Da ist er schon gefallen! Der Vollbartrauschende, Säbelklirrende, Hufklappernde Ex-Kaiser Wilhelm auf dem Marktplatze zu Weißenfels. "Der Große", wie metallisch-verrostet uns ein garantiert geschmacklos verziertes Schild am Sockel seines gewaltigen Standbildes einreden will. Nun ist der Große klein geworden. Ganz klein. Und hat den bronzenen Kopf verloren, sein Streitroß den stolzen Schweif. Durch das entstandene Loch am kaiserlichen Hals enthüllt sich sein Inneres. Das ist hohl. Hohl wie sein ganzes Staatssystem und sein preußisch-militaristisches Heldentum. Und wie er da mit einemmal mitten unter das Volk geraten ist, wird ihm angst und bange. Er hat sich ja schon immer nicht mehr recht wohl gefühlt in der neuen frischen Luft, die ihm seit einiger Zeit so unangenehm scharf um die kaiserliche Nase wehte. Aber starr und steif, hoch aufgereckt, hatte er das Kaiserreich seines Nachfolgers, eine so genannte Demokratie und auch die "glorreichen tausend Heldenjahre" überdauert. Bis dann so ein Arbeiter im blauen Schlosseranzug -Kaiser Wilhelm geruht, sich allerhöchst noch einmal vor Entsetzen zu schütteln - ohne jede Furcht, aber um so konsequenter, mit einem ganz und gar unromantischen Schneidbrenner die Beine seines Rosses durchbrennt. Worauf er kraft seiner Schwere zu Boden plumpst. Wie gesagt, reichlich spät. Mehr als drei Jahre hätte er dazu Zeit gehabt. So geschah es erst zum Internationalen Frauentag im Jahre 1949. Als eine Kampfansage gegen die Reaktion und damit gegen den Krieg, dessen berufenster Vertreter auch dieser "tapfere Preuße" gewesen ist. Jawohl, gewesen - auch als Denkmal in Weißenfels. Und wir weinen ihm keine Träne nach.'' | ||
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+ | Am 10.03.1949 folgte ein weiterer kleiner Bericht aus der Zeitung in der sich wieder lustig gemacht wird über den Abriss. | ||
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+ | '''Quelle: FREIHEIT vom 10. März 1949 über den Abriss des Denkmals vom 8. März 1949''' | ||
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+ | <span style="background-color:#E0E0E0"> | ||
+ | '''Endlich ist "ER" weg!'''<br> | ||
+ | ''Weißenfels (Volkskorr.) Am Dienstag geschah etwas, worauf die fortschrittliche Jugend von Weißenfels schon lange gewartet hatte: "Wilhelm" verschwand vom Marktplatz! Es wurde ja auch langsam Zeit, denn er wird sich wohl in dieser demokratischen Umgebung nicht wohlgefühlt haben. Wie mag es ihm erst am 18.3.1948 zu Mute gewesen sein, als 18.000 Menschen zu Ehren der 1848iger Revolution, die er mit niederschlagen half, demonstrierten? Doch das ist vorbei; die Kochtöpfe, die aus "Ihm" gemacht werden, erfüllen bestimmt einen besseren Zweck!''</span> | ||
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