Weißenfelser Ruderverein von 1884 e.V.
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=== Die ersten Jahre === | === Die ersten Jahre === | ||
- | Am 16. November 1884 wurde vom Ruder-Club „Neptun", Halle, eine Dollen-Sechser-Gig mit Zubehör für 300 Mark erworben. Der Taufakt des ersten Bootes auf den Namen „Möve" erfolgte am 16. April 1885. Zuerst lag das Boot im Bootsschuppen des Schleusenmeisters an der Badschleuse. Aber bald wurde ein eigener Bootsschuppen auf der Wiese neben dem „Bad" errichtet. | + | [[Bild:WeißenfelserRuderverein1884-1912mannschaft.jpg|thumb|gerahmt|Mannschaft 1912]]Am 16. November 1884 wurde vom Ruder-Club „Neptun", Halle, eine Dollen-Sechser-Gig mit Zubehör für 300 Mark erworben. Der Taufakt des ersten Bootes auf den Namen „Möve" erfolgte am 16. April 1885. Zuerst lag das Boot im Bootsschuppen des Schleusenmeisters an der Badschleuse. Aber bald wurde ein eigener Bootsschuppen auf der Wiese neben dem „Bad" errichtet. |
Fritz Kuntze meldete sich als aktives Mitglied am 7. 6. 1888 in den Verein. Derselbe wurde im darauffolgenden Jahr zum 1. Vorsitzenden gewählt und hat dieses Amt 31 Jahre musterhaft und vorbildlich ausgeübt. Nachdem im November 1890 ein Hochwasser den Bootsschuppen zertrümmert und schweren Schaden an den Booten verursachte, mußte ein neuer Bootsschuppen gebaut werden. Das geschah im Jahre 1891 an derselben Stelle. Er bekam sogar einen schmucken Turm und darin ein Turmzimmer. 1893 fand die erste Regatta in Weißenfels statt. 7 Vereine hatten sich dazu gemeldet. Der WRV siegte im ZWEIER für JUNIOREN u. im VIERER. Der Regatta-Überschuß wurde mit 104 Mark ausgewiesen. In den folgenden fahren wurde das Wanderrudern eifrig gepflegt und mehrere Boote angeschafft. Die Mitgliederzahl stieg und das Bootshaus wurde zu klein. Man suchte einen geeigneten Platz für das neue, größere Bootshaus an nicht so gefährdeter Stelle des Saaleufers und entschied sich für den Garten des Grundstücks Leipzigerstraße 66 gegenüber dem „Bad". Der WRV pachtete den Garten für 20 Jahre. Die Ausführung des Baues wurde dem Architekten Otto Meienberg für 5992 Mark übertragen. Die Bootshalle stand auf Säulen, hatte vorn neben dem Eingang rechts und links je ein Zimmer, hinten Umkleide- und Duschraum und in der 1. Etage ein geräumiges Clubzimmer, worin die Versammlungen abgehalten wurden und sich Donnerstags die Stammtischrunde traf. Am 22. September 1901 wurde das neue Bootshaus eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. | Fritz Kuntze meldete sich als aktives Mitglied am 7. 6. 1888 in den Verein. Derselbe wurde im darauffolgenden Jahr zum 1. Vorsitzenden gewählt und hat dieses Amt 31 Jahre musterhaft und vorbildlich ausgeübt. Nachdem im November 1890 ein Hochwasser den Bootsschuppen zertrümmert und schweren Schaden an den Booten verursachte, mußte ein neuer Bootsschuppen gebaut werden. Das geschah im Jahre 1891 an derselben Stelle. Er bekam sogar einen schmucken Turm und darin ein Turmzimmer. 1893 fand die erste Regatta in Weißenfels statt. 7 Vereine hatten sich dazu gemeldet. Der WRV siegte im ZWEIER für JUNIOREN u. im VIERER. Der Regatta-Überschuß wurde mit 104 Mark ausgewiesen. In den folgenden fahren wurde das Wanderrudern eifrig gepflegt und mehrere Boote angeschafft. Die Mitgliederzahl stieg und das Bootshaus wurde zu klein. Man suchte einen geeigneten Platz für das neue, größere Bootshaus an nicht so gefährdeter Stelle des Saaleufers und entschied sich für den Garten des Grundstücks Leipzigerstraße 66 gegenüber dem „Bad". Der WRV pachtete den Garten für 20 Jahre. Die Ausführung des Baues wurde dem Architekten Otto Meienberg für 5992 Mark übertragen. Die Bootshalle stand auf Säulen, hatte vorn neben dem Eingang rechts und links je ein Zimmer, hinten Umkleide- und Duschraum und in der 1. Etage ein geräumiges Clubzimmer, worin die Versammlungen abgehalten wurden und sich Donnerstags die Stammtischrunde traf. Am 22. September 1901 wurde das neue Bootshaus eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. | ||
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=== Der Neuanfang === | === Der Neuanfang === | ||
- | + | 1919 nach Beendigung des Krieges, regte sich neuer Tatendrang. Die Pachtzeit vom Bootshausgarten drohte abzulaufen. Die Mitgliederzahl stieg. Das Bootshaus wurde zu klein. Die Enge zwischen den Wehren mit nur 2 km u. der zunehmende für Gondelverkehr ließen keine rechte Rudertätigkeit in den Sommermonaten mehr zu. Da entschloß man sich aus der Enge der Stadt herauszugehen. Zwischen den Wehren Beuditz und Goseck war 7 km freies Wasser ohne Gondelverkehr und ermöglichte einen ungestörten Ruderbetrieb. 1922 wurde schon dort oben trainiert und die Boote lagen in der Marien-Mühle auf der Insel. Ein geeigneter Platz zum Bau des neuen Bootshauses wurde auf der Beuditzseite von Herrn Beilschmidt und Frau Bamberg erworben. Trotzdem machte die Geldentwertung, der Materialmangel und das felsige Baugelände den Verantwortlichen, vor allem seinem Erbauer, Architekt Boy Payssen, dem 1. Vorsitzenden Stadtrat Georg Opel, den Kassierern Carl Beckmann und Otto Kleemann erhebliche Sorgen. Zu den Bauhilfsarbeiten wurden alle aktiven Mitglieder mit wöchentlich 4 Stunden verpflichtet. 1924 war das 3. Bootshaus fertig. Die Erfolge der Rennruderer des Jahres 1922 haben dazu beigetragen, daß ein großer Kreis von Interessenten für den Weißenfelser Ruderverein geworben wurde, der gern und freudig die großen Opfer brachte, die notwendig waren, um den Bau zu vollenden. In den Jahren von 1921 bis 1933 haben die Rennruderer des Weißenfelser Ruderverein 38 Rennen auf offenen Regatten errungen. 1934 wurde das 50-jährige Stiftungsfest gefeiert. | |
=== Die Jahre nach dem Krieg === | === Die Jahre nach dem Krieg === |